Makerblog

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Action Game Maker angekündigt – Wegweisend für die Zukunft der Reihe?

Gotcha Gotcha Games, der aktuelle Entwickler der Maker-Reihe, hat mit einem Trailer einen neuen Maker vorgestellt, den Action Game Maker. Es handelt sich dabei um keinen RPG Maker, sondern wohl um den Defacto-Nachfolger des Pixel Game Maker MV von 2019. Nach dem gefloppten RPG Maker Unite ist es aber zunächst einmal ein gutes Zeichen, wenn überhaupt ein neuer Teil der Maker-/Tsukūru-Reihe erscheint. Optisch sieht das im Trailer Gezeigte auch durchaus ansprechend aus. Bleibt zu hoffen, dass die Reihe damit wieder in die Spur findet und auch kommerziell wieder erfolgreicher wird. Doch etwas an dieser Ankündigung ist auffällig.

Der Action Game Maker wird, wie schon der RPG Maker Unite, keine eigenständige Engine mehr sein. Stattdessen wird auf eine bestehende Engine aufgesattelt, in diesem Fall Godot.  Godot gilt allgemein als hervorragend für 2D-Spiele geeignet, insofern klingt diese Entscheidung durchaus plausibel. Wie schon beim RM Unite, der auf Unity aufbaute, ist eine solche Entscheidung  durchaus riskant: Denn für eine fremde Engine besteht nicht nur schon ein ganzes Ökosystem an Tools und Editoren, von dem man sich erst einmal abheben muss. Auch verliert Gotcha Gotcha Games damit viel von der Flexibilität, die bei einer eigenen Engine gegeben wäre. Was die künftige Ausrichtung und Features angeht ist man daher stark an die Basisengine gebunden. Das kann funktionieren und sinnvoll sein – aber es kann sich auch als Eigentor erweisen. Dass nun schon zum zweiten Mal ein Maker nicht mehr als eigenständige Engine entwickelt wird, lässt jedoch Fragen zur künftigen Ausrichtung der Reihe aufkommen. Hält man an dieser Ausrichtung fest, auch für den nächsten RPG Maker? Die Zukunft der Maker-Reihe bleibt jedenfalls spannend.

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Reminder: Das Sommer-BMT 2024 steht an

An dieser Stelle sei eine kleine Erinnerung gemacht: In gut zwei Wochen, vom 26.07.2024 bis zum 02.08.2024 findet das BMT (Bremer Maker-Treffen) statt – das größte, älteste und inzwischen einzige regelmäßige Community-Treffen der deutschen Maker-Szene. Ein wunderbarer Zeitpunkt, sich mit alten und neuen Menschen aus der Maker-Szene anzufreunden. Die Zielgruppe dort reicht von Community-Einsteigern bis Szene-Veteranen. Für alle, die Lust darauf haben, ein legendäres CT zu besuchen ist das der richtige Zeitpunkt. Sommer, Bremen, Walle, Spiele, Maker! Die Anmeldung läuft!

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Spieleüberblick Sommer 2024: Quest for Ghostgirl

Es gibt sie also auch im Jahr 2024 noch: Neue Entwickler, die urplötzlich in der Community auftauchen und direkt etwas Respektables vorzuzeigen haben. So geschehen im Falle von Grllparzer´s Quest, der (oder die) Anfang Juni 2024 neu zum RPG-Atelier stieß und direkt eine Vollversion vorzuweisen hatte: Quest for Ghostgirl. Das auf englisch gehaltene Schwarz-Weiß-RPG ist ein mit dem RPG Maker 2000 erstelltes Point&Click-Adventure und erzählt die Geschichte eines Jungen (alias Still Alive Boy), der herausfinden muss, was mit dem verschwundenen Geist seiner toten Freundin (alias Ghostgirl) geschehen ist. Quest for Ghostgirl klingt nicht nur nach einer interessanten Prämisse – es sieht auch äußerst hübsch aus. Definitiv ein Spiel, dass mehr Aufmerksamkeit verdient hat!

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Spieleüberblick Sommer 2024: Schuld und Sühne

Am 29.06.2024 erschien mit Schuld und Sühne ein weiteres Mammutprojekt der deutschen Szene. Das von Ben mit dem RPG Maker 2003 entwickelte Spiel begann 2010, ursprünglich geplant für den damaligen Ten-Words-Contest. 14 Jahre später ist daraus ein wirklich großes Spiel geworden, in dem unglaublich viel Liebe zum Detail steckt. Optisch präsentiert sich Schuld und Sühne als durchaus hübsches 2D-Klassik-RPG, storytechnisch wird eine Fantasy-Geschichte um den jungen Zad erzählt. Während technisch auf die Maker-Standards (Menü & Kampfssytem) gesetzt wird, versucht das Spiel insbesondere durch seine Entscheidungsfreiheit Akzente zu setzen. An vielen Stellen gibt es verschiedene Handlungsoptionen – welche im Laufe des Spiels immer wieder eine Rolle spielen und somit den Eindruck einer epischen Handlung sollen. In jedem Fall hat hier eine mindestens ebenso epische Entwicklungsgeschichte ihren wohlverdienten Abschluss gefunden.

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Spieleübersicht Sommer 2024: Der Pakt

Als sich Thomas Kolander nach einem verzweifelten Anruf seiner Tochter Maike auf die Suche nach ihr macht, muss er entsetzt feststellen, dass nahezu alle Einwohner seiner Heimatstadt Rühlnitz spurlos verschwunden sind. Hat ihr Verschwinden mit dem seltsamen Mann zu tun, der Maike und Thomas verfolgt? Und warum sind einige der Stadtbewohner nicht verschwunden?

Bereits einige Monate auf dem Buckel hat Der Pakt von Kelven (der in letzter Zeit auch als Hotzenplotz auftritt). Das neueste Werk des mit Abstand produktivsten deutschen Maker-Entwicklers ist ein mit dem RPG Maker XP entwickelter Horror-Thriller. Optisch wirkt es recht hübsch und imitiert trotz RMXP-Engine den Retro-Look der „klassischen“ Maker. Es gibt einige wenige Kämpfe, doch definiert Kelven das Spiel in erster Linie als Adventure. Neben einigen Rätseln geht es vor allem um das Finden und richtige Einsetzen von Gegenständen. Im Gegensatz zu vielen anderen von Kelvens Spielen, die in einer zusammenhängenden Welt spielen, ist Der Pakt in einem komplett neuen Szenario angesiedelt. In jedem Fall ein interessanter Titel!

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Mit ICQ starb kürzlich der letzte klassische Messenger

Instant-Messaging war bis weit in die 2000er-Jahre eine äußerst populäre Kommunikationsform. Über Jahre füllten die großen Instant-Messenger die Rolle aus, die heute WhatsApp, Telegram, Threema, Signal und Co ausfüllen: Ein Großteil der digitalen Privatommunikation lief über sie ab. Aus dem Weg gehen könnte man ihnen kaum. In allen verbreiteten Forensystemen, von Ikonboard, phpBB, WBB bis vBulletin, konnte man damals eigene Profile in jedem der vier großen Instant-Messenger hinterlegen. Namentlich waren dies ICQ, MSN, AIM (AOL Instant Messenger) und YIM (Yahoo! Instant Messenger).  Speziell ICQ und MSN waren im deutschsprachigen Raum äußerst weit verbreitet. Nach und nach starben aber all diese Dienste  weg, MSN schloss sogar schon 2012, die meisten anderen Messenger einige Jahre später Nur ICQ erwieß sich als vergleichsweise ausdauernd. Der ursprünglich in Israel gegründete Dienst gehörte lange zu AOL und wurde zuletzt an die russische VK-Gruppe verkauft. Aber auch durch einige (späte) Investments gelang es ICQ nicht mehr, an alte Erfolge anzuknüpfen.

Am 26. Juni 2024 wurde dann auch bei ICQ der Stecker gezogen. Damit schloss der allerletzte klassische Instant-Messenger seine Pforten. Auch wenn ihn zuletzt praktisch niemand mehr verwendet hat – ICQ war ein Stück Internetgeschichte. Und dieses Stück Internetgeschichte ist inzwischen endgültig vergangen.

 

Vergessenes aus der Schatztruhe: Aldaran

 

In der Artikelreihe „Vergessenes aus der Schatztruhe“ wollen wir euch in regelmäßigen Abständen besondere Maker-Spiele vorstellen. Den Anfang soll dabei Aldaran machen, das vor fast 20 Jahren erschien und damals eines der am heißest erwarteten deutschen Maker-Spiele war. Das von KillatHome und Crocodog entwickelte Spiel hatte es wie nur wenige andere Maker-Titel geschafft, einen immensen Hype zu erzeugen. 2004 gab es in der Szene kaum ein Projekt, in das ähnliche hohe Erwartungen gesteckt wurden und das vorab praktisch unisono positive Reaktionen erhielt.


Weshalb Aldaran derart mit Vorschusslorbeeren überschüttet wurde, ist auch heute noch gut nachvollziehbar. Besonders die Optik wusste zu begeistern, setzte das Spiel doch auf den damals in der Maker-Szene noch recht unverbrauchten und „realistisch“ anmutenden Suikoden-Grafikstil, welcher sehr gekonnt verwendet wurde. Besonders eindrucksvoll war das ebenfalls von Suikoden inspirierte Kampfsystem, welches auf Screenshots fast schon an eine 3D-Optik erinnerte. Beide Entwickler waren zudem keine Unbekannten, sondern jahrelange Szene-Veteranen.

In Aldaran war aber auch abseits des Mappings und Kampfsystems enorm viel Aufwand und Liebe für das Detail geflossen. Speziell in Worldbuilding und Hintergrundgeschichte waren ein zentraler Aspekt des Spiels; Aldaran präsentierte sich als episches High-Fantasy-Werk; von Anfang an wurden in den Präsentationsthreads längere Auszüge der Story und Beschreibungen der Spielwelt veröffentlicht. Quantität und vor allem Qualität dieser Texte gingen dabei weit über das von anderen Projekten Gewohnte hinaus. Die hohe Textqualität zog sich sich auch durch die Dialoge des Spiels. Diese waren nicht nur erstaunlich gut und fehlerfrei geschrieben, sondern boten auch einen hohen Grad an Interaktivität. Mit praktisch jedem NPC gab es mehrere Dialogoptionen und selbst Objekte konnten mehrfach „angesprochen“ werden, wobei sich die Inhalte bei erneutem Ansprechen änderten. Maßgeblich für die Texte und Geschichte verantwortlich war Crocodog, während KillatHome den Großteil der Technik und des Mappings übernahm.

Aldaran gehörte zu denjenigen Maker-Projekten, deren eigener Anspruch so extrem hoch war, dass eigentlich absehbar war, dass sie realistisch niemals fertig gestellt werden würden. Augenfällig war die äußerst hohe grafische Qualität, die auf den in der Maker-Szene noch unverbrauchten, “realistischen” Suikoden-Stil setzten. Auch das eigene Kampfsystem war von Suikoden 2 inspiriert, optisch höchst beeindruckend und eines der Aushängeschilder des Spiels.

Zur hohen grafischen Qualität kam ein riesiger Katalog an geplanten technischen Features, sodass es erstaunlich ist, dass von Aldaran überhaupt eine spielbare Version erschien. So waren zwei unterschiedliche Soundtracks, einmal im MP3-Format und einmal im Midi-Format, für alle ohne MP3-Patch oder mit einer Vorliebe für Chiptunes, vorgesehen. Neben den Klassikern der technischen Profi-Features, dem eigenem Kampfsystem und einem in der Demo nicht enthaltenen Menü und Tag-Nacht-Wechsel, wurde hohe Interaktivität versprochen und es war geplant, praktisch alle Maker-Standards durch eigene Systeme zu ersetzen. Selbst das Shop-System sollte ausgetauscht werden. Inwieweit solche Features einen echten Mehrwert hätten bieten sollen, war nicht ersichtlich. Das war jedoch eher zweitrangig. Aldaran erschien zu einer Zeit, in der die erwarteten Qualitätsstandards der Maker-Szene ihren absoluten Höhepunkt erreicht hatten. Das Spiel stand dabei exemplarisch für genau jene ins Extreme gesteigerten Ansprüche, wenn es nicht sogar selbst den Zenith der deutschen Maker-Szene markierte.

 

 

Dementsprechend ging im Sommer 2004 der Hype um Aldaran durch die Decke. Als die Demo im August 2004 erschien, war die Resonanz sehr positiv – allerdings nicht so überwältigend, wie man hätte erwarten können. Vermutlich lag das an der der eher kurzen Demo, die zwar alles andere als ein potemkinsches Dorf war, aber eben auch keine Revolution. Das Kampfsystem zeigte sich in der Praxis nicht ganz so beeindruckend und statt beeindruckenden Multi-Charakter-Parties konnte in der Demo nur ein einzelner Held kämpfen. Es war zudem so stark von Suikoden 2 beeinflusst, dass es böse Zungen als schlechten Klon davon bezeichneten. Die Demo war zudem sehr linear; von der angekündigten Interaktivität war noch nicht viel zu sehen. Letztlich war sie nur wenig mehr als ein längeres Tutorial, das gerade einmal die unmittelbare Vorgeschichte bis zum Beginn der Hauptstory enthielt. Es war deutlich, dass diese Demo nur der erste, noch simple Auftakt zu etwas wirklich Großem sein sollte, auf das es zu warten galt. Doch das Warten war vergeblich.

Aldaran in der RMXP-Fassung

Relativ bald nach Veröffentlichung der Demo geriet die Entwicklung von Aldaran ganz offensichtlich ins Stocken. Neuigkeiten vom Spiel wurden zunehmend selten, bis im Laufe des Jahres 2005 eine Portierung des Spiels auf den RPG Maker XP bekanntgegeben wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Entwicklerduo vermutlich erkannt, dass für ihre derart hohen Ansprüche der RPG Maker 2000 nicht mehr die richtige Engine war. Wirklich rund lief die Entwicklung nach dem Enginewechsel aber offenbar wohl nicht mehr; zumindest zeigten danach die zuvor durchaus an PR interessierten Entwickler nur noch wenig Neues von Aldaran. Ein solcher Enginewechsel bedeutete gleichzeitig einen weitgehenden Neustart des Projekts. Vermutlich ging im Laufe dieses Schritts die Motivation, an Aldaran zu arbeiten, verloren – es war nicht das einzige Spiel, das infolge einer solchen Portierung abgebrochen wurde (siehe 1899 – London Gothic). Naheliegend ist auch, dass private Veränderungen bei den damals gerade volljährig gewordenen Entwicklern ebenfalls zum Ende des Projekts beitrugen.

Was fast 20 Jahre nach Demo-Release von Aldaran bleibt, ist ein  Zeitzeugnis. Ein Zeitzeugnis des Zenits, den die Qualitätsmaßstäbe der Maker-Szene damals erreichten. Und die so hoch waren, dass ein Projekt wie Aldaran scheitern musste. Nur ganz wenige Spiele, die diesem Anspruch genügen konnte, schafften es überhaupt zu einer Demo-Veröffentlichung. Aldaran gehört dazu – und ist eine wunderbare Zeitreise in die Maker-Welt zu ihren besten Zeiten.

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Das Sommer-BMT 2024 steht an!

Jedes Jahr zwei mal steht es an – das BMT (Bremer Maker-Treff), das älteste und mittlerweile auch einzige regelmäßige und nach über 20 Jahren wahrlich ikonische Community-Treffen der deutschsprachigen Maker-Szene. Das diesjährige Sommer-BMT findet vom 26.07. bis zum 02.08. wie immer in den Räumlichkeiten des JuBZ in Bremen-Walle statt. Dort wird wieder eine Woche lang den schönsten Nerdhobbies nachgegangen, sich ausgetauscht, vernetzt und Freundschaften geknüpft und vielleicht sogar etwas gemakert. Ihr könnt in den dortigen Räumlichkeiten übernachten und erhaltet auf Wunsch auch Verpflegung. Wenn ihr bis 12.07.2024 bucht erhaltet ihr noch den Frühbucherrabatt auf die Teilnahmegebühr. Selbstverständlich sind aber auch kostenlose Kurz- und Tagesbesuche möglich – und Neulinge natürlich stets willkommen! Schaut doch vorbei!

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Lage:

Countdown-Chaos Jam vom 31.05. bis 31.08.2024

Die GameJam-Saison 2024 hat bereits mehr als begonnen. Nachdem es in diesem Blog endlich wieder neue Inhalte gibt, wollen wir die Gelegenheit nutzen, den neuesten Contest mit Maker-Bezug zu bewerben.  Auf unserer Partnerseite Gamedev Café steht nämlich mit dem Countdown-Chaos Jam etwas größeres an. Dieser findet vom vom 31. Mai bis zum 31. August 2024 statt. Neben tollen Preisen ist dieses Jahr vor allem eines neu: Der Jam verzichtet auf eine festgelegte Hauptthematik!  Einziges Muss ist, dass das Spiel auf Deutsch spielbar ist und aus einem Fundus von 20 vorgegebenen Mechaniken mindestens drei davon umsetzt. Auch eine Engine ist nicht vorgegeben, wenngleich vermutlich die Meisten einen der RPG Maker verwenden werden. Er wurde bereits auf etlichen bekannten (Frapstery, DonF204, …) Maker-YouTube-Kanälen angekündigt. Auf einen sportlichen Wettbewerb und viele Einsendungen!

Alles zum Jam selbst findet ihr im Forenthema im Gamedev Café!

Jahresrückblick 2023 – Teil 2: Aktuelle Maker-Projekte (1)

Im zweiten Teil unseres Jahresrückblicks schauen wir uns das an, was die Maker-Szene wohl am meisten interessiert: Die Spiele. Für diesen Jahresrückblick haben wir uns Projekte ausgesucht, von denen 2023 etwas Neues Spielbares erschien oder von denen es zumindest größere Neuigkeiten gab. Da die Zahl der erwähnenswerten Spiele so groß ist, haben wir beschlossen, diesen Teil des Jahresrückblicks auf mehrere Blogbeiträge aufzuteilen. Hier folgt nun der erste Teil dieser Vorstellung.

Charon – Zhetan Chronicles

Charon – Zhetan Chronicles ist eines der großen Mammutprojekte der deutschen Szene. Das RPG-Maker-XP-Spiel von Schilderich (alias sorata) ist seit 2008 in Entwicklung und gehört damit zu den am längsten noch in Entwicklung befindlichen Maker-Projekte überhaupt. Trotz der mehr als 15-jährigen Entwicklungszeit wird bis heute regelmäßig am Spiel gearbeitet und kurz vor Weihnachten erschien mit Demo 0.9.1 ein neues Update. Damit nähert sich Charon immer mehr der Fertigstellung. Es ist ein klassisches 2D-Retro-RPG mit einer großen Spielwelt, „epischer“ Handlung, zahlreichen Nebenquests, eigens gezeichneten Artworks und anspruchsvollem, strategischem Kampfsystem. Auch grafisch macht das Spiel einiges her und nur wenige andere RMXP-Spiele sind konsequent mit so viel Liebe zum Detail gestaltet worden. Ein interessantes Merkmal sind außerdem die zahlreichen queeren Charaktere in Charon.

Ein kommerzieller Release ist geplant: Als episodenweise Veröffentlichung auf itch.io, während es auf Steam erst erscheinen soll, wenn auch das dritte der drei Kapitel abgeschlossen ist. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass wir 2024 mit einer Fertigstellung rechnen können.

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Die Insel

Die Insel ist ein weiteres der großen Langzeitprojekte der deutschen Maker-Szene und seit mittlerweile 2007 in Entwicklung. Dessen Entwickler, Inselmanager, ist zwar vergleichsweise wenig in den einschlägigen Foren aktiv, werkelt jedoch bereits mehr als sein halbes Leben lang als „Einzelkämpfer“ an diesem RPG-Maker-2003-Projekt. Im Zentrum der Handlung steht der Konflikt zweier rivalisierender Königssöhne um die Thronfolge auf der Insel Ortus und eine Heldentruppe rund um den jungen Klim, welche in genau diesen Konflikt geworfen wird. Über die Jahre hat sich Die Insel zu einem äußerst vielversprechenden Titel entwickelt, welches langsam aber stetig der Fertigstellung näher kommt. Die Featureliste des Spiels ist lang und umfasst etwa einen zu großen Teilen selbst komponierten Soundtrack und viele technische Finessen. Besonders beeindruckend sind die für ein Maker-Spiel extrem seltenen Perspektivwechsel: So finden sich in Die Insel immer wieder vereinzelte (Pseudo-)3D-Sequenzen und es wird häufig mit der Iso-Perspektive experimentiert.


Im September 2023 veröffentlichte Inselmanager ein weiteres Update, welches, wie das gesamte Spiel, unserer Meinung nach viel zu wenig Anerkennung erhielt. Zwar handelte es sich dabei um ein vergleichsweise kleines Update, doch soll diese Gelegenheit genutzt werden, um dem Spiel ein wenig mehr verdiente Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

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real Troll: Endzeit abgeschlossen, neues Projekt Nachbarlicht bereits in Arbeit

Eigentlich noch ganz knapp ins Jahr 2022 fallend, müssen wir ehrenhalber an dieser Stelle Endzeit erwähnen, das bislang neueste Werk des deutschen Starentwicklers real Troll. Wie kaum eine andere Persönlichkeit der Maker-Szene hat sich real Troll als qualitativ führender Entwickler etabliert, dessen Spiele konstant insbesondere für ihre Handlung und ihren Humor und Wortwitz brillieren. Endzeit war als fünfteiliges Episodenspiel in einer postapokalpytischen Welt angelegt, in der 1969 der kalte Kriege zu einem heißen Krieg eskalierte und die Erde nachhaltig veränderte. Am 21.12.2022 erschien mit Schlacht um Brüssel der fünfte und finale Teil von Endzeit und damit über fünf Jahre nach der ersten Episode.

Statt sich zur Ruhe zu setzen, präsentierte real Troll nur kurz darauf das Konzept seines neuen Projekts, Nachbarlicht.


In diesem Spiel folgt man der Besatzung des Raumschiffs Amaltheia ins Weltall. Das Konzept verspricht erneut viel Humor im typischen real-Troll-Stil. Es bleibt spannend, wann wir hier erstmals selbst etwas Spielbares in den Händen halten dürfen. Bezüglich des Erscheinungstermins einer Demo hielt sich der Entwickler bislang noch bedeckt.

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Alveron – Withering Roots von CupHogGames kommt 2024

Alveron ist das neue Projekt von CupHogGames, der Spieleschmiede um die Szene-Veteranen Iglerich (ehemals MajinSonic) und Lucy Fox. Das inzwischen mit dem RPG Maker MZ entwickelte Spiel soll kommerziell erscheinen, mittlerweile existiert auch eine Steam-Seite. Optisch ist Alveron sofort als RPG-Maker-Spiel erkennbar. Nach eigenen Angaben wird neben Kämpfen auch viel Wert auf Erkunden und Handeln gelegt. Die Entwicklung ist mittlerweile weit fortgeschritten, schon 2024 steht der kommerzielle Release auf Steam an.

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Weitere relevante Projekte findet ihr in den kommenden Teilen des Jahresrückblicks!

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